Das früheste Werk auf der CD, die »Hommage à un temps perdu« entstand noch vor der Auseinandersetzung Staars mit Schönberg, Berg und Webern. Das (mit dem Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien ausgezeichnete) Orchesterwerk »Just an Accident?« und die kleinen Hommagen »Ständchen« und »Sitzchen«, geschrieben zu Kreneks 85. Geburtstag, sind geprägt von dieser Auseinandersetzung. Doch enthält die CD auch Werke, die nach dieser stilistischen Selbstbestimmung komponiert wurden. Dabei strukturiert Staar sein Werk in verschiedenen Werkkomplexen, die alle eine eigene Bedeutung und Aussage machen, denen sich die einzelnen Stücke stellen müssen. Ein Beispiel ist der Werkzyklus der »Divertissements Suisses« op. 10 sowie »Opus 22«, unter der Staar eine große Werkgruppe zusammenfaßt, die er selbst als »meine Harmonielehre« bezeichnet und zu der auch das Werk »La Fontaine de Sang« zählt. Das letzte Stück, das auf der CD zu hören ist, stammt aus dem Kontext von Staars musikpädagogisch orientierten Projekten: experimentelle Violinstücke in diversen Vierteltonstimmungen, sozusagen ein Nebenprodukt aus der Arbeit an einer geplanten, mehrbändigen Violinschule.
Inhalt:
Just an Accident? A Requiem for Anton Webern and other Victims of the Absurd op. 9 (1983–85) Epilogue to Just an Accident? op. 9 ter (1983) Ständchen und Sitzchen auf den Namen Ernst Krenek op. 14/1 (1985)
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La Fontaine de Sang op. 22b (1992–2001) Hommage a un temps perdu op. 6 (1980/81) Quartett für Altsaxophon, Trompete in C und zwei Posaunen (op. 29 IV H Nr. 1) aus: Perspektiven paralleler und gegenläufiger Prozesse, aus op. 29 (2007)
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Aus: Divertissements Suisses op. 10 (1996/97) ViolinMicroMix op. 26 I ter (2010) |