Der ViolinMicroMix op. 26 I ter für verschiedene Geigen-Ensembles hat seinen Ursprung in Übungsstücken für eine Violinschule. Dabei war die selbstgestellte Vorgabe, dass außer der (Lehrer-)Stimme alle weiteren (Schüler-)Stimmen mit den leeren Saiten auskommen müssen. Als besondere Variante können diese Partien auch auf scordierten leeren Saiten ausgeführt werden, beispielsweise um Viertel- oder Dreivierteltöne erhöht oder erniedrigt.

Als Staar diese Stücke 2011 aus Demonstrationsgründen für die Violinschule im Playbackverfahren selbst einspielte, kam ihm die Idee, verschiedene mikrotonale Stimmungen zu kombinieren, diese Fassung als »composer’s choice« zu bezeichnen und sie als eigene Konzertfassung unter dem obengenannten Titel zu veröffentlichen. Die vielschichtigen Scordatura-Stimmungen werden hier wie ein Puzzle ineinandergefügt, und das Resultat erinnert entfernt an die Gamelan-Musik Indonesiens, doch so, als ob die traditionellen Instrumente durch ein »Streichgamelan« ersetzt worden wären. In diesen Stücken manifestiert sich somit die Wandelbarkeit des Klanges der Violine, oder allgemeiner: sämtlicher Streichinstrumente.

Hörproben:

6. Clowns

René Staar - ViolinMicroMix op. 26 l ter - Clowns


8. Jahrmarkt

René Staar - ViolinMicroMix op. 26 l ter - Jahrmarkt

René Staar im multiplen Playback, aufgenommen im Studio 4tune, September-Oktober 2010